Bildungspolitische Forderungen der GEW an die neue Landesregierung
Die GEW Sachsen-Anhalt sieht für die Fortentwicklung eines zukunftsorientierten Bildungswesens in Sachsen-Anhalt nachfolgende zentrale Aufgaben, die in der kommenden Legislaturperiode von der Landespolitik bearbeitet werden müssen:
Finanzen
• auskömmliche Finanzierung von vorschulischen und schulischen Bildungseinrichtungen, Hochschulen und Einrichtungen der Weiterbildung; keine Kürzungen bei der Bildung, um die Folgen der Corona-Krise zu finanzieren
• öffentliche, transparente und nachvollziehbare Planung des Bedarfs an pädagogischem Personal in allen Bildungsbereichen; Verlässlichkeit bei der Finanzierung von Stellen
• uneingeschränkte Gegenfinanzierung von Investitions- und Förderprogrammen der Bundesregierung und der Europäischen Union
Tarif- und Beamtenpolitik
• Tariftreue von freien Trägern der Bildung, Jugendhilfe, Jugendarbeit und Eingliederungshilfe als Voraussetzung für die finanzielle Förderung von Maßnahmen durch das Land
• Abschluss eines „Demographie-Tarifvertrages“ für Beschäftigte in Bildungseinrichtungen
• Abkehr von prekären Beschäftigungsverhältnissen in den Universitäten, Hochschulen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung
• Umsetzung von Regelungen zur Besoldung/Vergütung von Lehrkräften an Grundschulen in die Besoldungs- bzw. Entgeltgruppe A13/E13
• gerechte Bezahlung für Seiteneinsteigende
• Weiterentwicklung der Entgeltordnung für Lehrkräfte im Tarifvertrag der Länder
• Verhandlungen mit Gewerkschaften zur Weiterentwicklung der Beschäftigungsbedingungen für Beamt*innen; zeit- und inhaltsgleiche Übertragung von Tarifergebnissen auf Beamtinnen und Beamte
• Tarifverhandlungen zu Arbeitszeitkonten für das pädagogische Personal
• Neubewertung der Lehrkräftearbeitszeit; Entlastung der Lehrkräfte von administrativen und unterrichtsfremden Aufgaben
• Aufnahme von Verhandlungen für einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte in Sachsen-Anhalt
Schulen
• Verbesserung der Unterrichtsversorgung durch verstärkte Einstellungen von Lehrkräften
• Ausbau der Quer- und Seiteneinstiegsprogramme
• kontinuierliche und verlässliche Schulpolitik (u. a. Verzicht auf die Verschärfung der Versetzungsverordnung, keine weiteren Kürzungen der Stundentafel)
• Schaffung funktionsfähiger Strukturen zur Durchführung digitalen Unterrichts an allen Schulen, u. a. Ausstattung aller Lehrkräfte mit digitalen Endgeräten
• Ausbau von integrativen Schulformen und Förderung der Bildung von Gemeinschaftsschulen
• Stärkung des Sekundarschulbildungsgangs
• Ausbau inklusiver Bildungsangebote
• Verzicht auf administrative Vorgaben zur Schullaufbahnentwicklung
• Erhöhung der Anzahl von pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Grund- und Förderschulen sowie an Schulen mit Ganztagsangeboten
• Ausbau der Schulsozialarbeit in allen Schulformen
• Umsetzung des Ganztagsschulprogramms im Rahmen des Ganztagsförderungsgesetzes
Hochschulen
• Nachkommen der gegenüber dem Bund eingegangenen Verpflichtungen im „Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken“
Kindertageseinrichtungen
• Verbesserung des Mindestpersonalschlüssels
• Ausbau familienunterstützender Sozialarbeit
• Ausbau und Verstetigung praxisintegrierter Ausbildungsgänge
• Förderung der Fort- und Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften
Jugendarbeit, Jugendbildung
• verlässliche Förderung der kommunalen Jugendarbeit sowie der regionalen und überregionalen Jugendbildungsarbeit
• verstetigung und Ausbau von demokratiefördernden Projekten in den Kommunen
Gleichstellungspolitische Forderungen
• nachhaltige Stärkung von Gleichstellung, Diversität und Chancengerechtigkeit in allen Einrichtungen
• Umsetzung des neuen Frauenfördergesetzes
Die GEW Sachsen-Anhalt sieht für die Fortentwicklung eines zukunftsorientierten Bildungswesens in Sachsen-Anhalt nachfolgende zentrale Aufgaben, die in der kommenden Legislaturperiode von der Landespolitik bearbeitet werden müssen:

