Eltern tragen Kosten der Schulkonten
Girokonten der Schulen werden teurer
Die gegenwärtige Praxis der Sparkassen und Banken, die Kontoführungsgebühren zu erhöhen, hat unmittelbar Einfluss auf die Finanzen der Schulen in Sachsen-Anhalt. Nur wenige Schulen konnten kostenfreie bzw. kostengünstige Konditionen verhandeln, andere Schulen müssen für jede Kontobewegung seit 2017 Gebühren zahlen. Auch der Verwaltungsaufwand steigt. Einheitliche Regelungen gibt es nicht.
Die Girokonten der Schulen bzw. der einzelnen Klassen werden durch Lehrkräfte oder Schulleitungen geführt. Die Schulträger hatten bei der Einführung der Konten im Jahr 2013 erklärt, nicht zuständig zu sein. Über die Schulkonten laufen die Gelder für Lehr- und Lernmittel, für Schulbücher und für Klassenfahrten. Nach einem Erlass des Bildungsministeriums übernimmt das Land Sachsen-Anhalt keine Kontoführungsgebühren. Diese sind aus den bereitgestellten Mitteln zu decken, das heißt u.a. aus dem Budget für Schulfahrten oder aus den Kostenzuschüssen für Schülerinnen und Schüler. Je nach Schulgröße kann das bis zu 200 Euro jährlich ausmachen. Eva Gerth, Landesvorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt, erklärte dazu: „Wenn diese Mittel nicht mehr für pädagogische Zwecke zur Verfügung stehen, tragen die Eltern bzw. die Schülerinnen und Schüler damit auch die Last der gegenwärtigen Finanzpolitik.“
An sich sei es richtig, dass die Schulen Konten führen dürften. Dies sei aber mit einem steigenden finanziellen und personellen Aufwand verbunden. „Wieder einmal werden die Schulen alleingelassen, sowohl mit den Kosten als auch mit den zusätzlichen Verwaltungsaufgaben für die Konten. Die Arbeit wird bei den Schulleitungen und Lehrkräften abgeladen“, sagte Gerth weiter. Weder Bildungsministerium noch Träger hätten hier Vorsorge getroffen.

