Im Zusammenhang mit der erneuten Öffnung der Schulen für den Präsenzunterricht in Sachsen-Anhalt nehmen die Verunsicherungen der Beschäftigten erheblich zu, sich mit dem Corona-Virus anzustecken und ernsthaft zu erkranken. Der Lehrerhauptpersonalrat (LHPR) hat den aktuellen Hygieneplan des Bildungsministeriums abgelehnt, da er die Öffnung der Schulen bei einem Inzidenzwert ab unter 200 als viel zu riskant ansieht und die wachsende Gesundheitsgefährdung der Beschäftigten an Schulen mit großer Sorge betrachtet. Das Ministerium hat diesen Hygieneplan trotz der Ablehnung des LHPR dennoch vorläufig in Kraft gesetzt, so dass dieser mit Beginn des Schulbetriebes ab dem 01.03.2021 anzuwenden ist. Die Sorgen um eine Ansteckung für die Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter*innen an den Schulen wachsen. Daher ist die Frage durchaus berechtigt, inwiefern ein Versicherungsschutz durch die Unfallkasse für angestellte Beschäftigte und durch die Dienstunfallfürsorge für Beamt*innen besteht.
Mit diesem äußerst interessanten und empfehlenswerten Buch nimmt Fritz Bohnsack (Jahrgang 1923) Stellung zu schulischem Lernen und zur Lehrerbildung unter der Perspektive des personalen Lernens. In der Stärkung der Person besteht für ihn die zentrale Aufgabe von Erziehung und Bildung und damit zugleich für Lehrerinnen und Lehrer sowie für deren Qualifizierung zum Lehrberuf. Gestützt und bestärkt in dieser Perspektive sieht sich Bohnsack durch aktuelle Entwicklungstrends wie etwa die Bedeutungsverschiebung vom Lehren zum Lernen bzw. vom Lehrenden zum Lernenden ebenso wie vom formalen (schulisch-institutionalisierten) zum informellen Lernen im Alltag und später auch im Beruf. Aus seiner Sicht besteht in institutionalisierten Bildungsprozessen ein Problem darin, der jeweiligen Person – Lernenden wie Lehrenden – gerecht zu werden.
Beschäftigte in Kindertageseinrichtungen werden in ihrer täglichen Arbeit mit den verschiedensten Familienkonstellationen konfrontiert. Bei vielen ihrer Entscheidungen müssen sie mit den Sorgeberechtigten Rücksprache nehmen. Dafür ist es wichtig zu wissen, wer für das betreffende Kind eigentlich sorgeberechtigt ist. Wie wirken sich Veränderungen innerhalb der Familie darauf aus? Welches Elternteil darf und muss über die Entwicklung des Kindes informiert werden? Darf der getrenntlebende Vater sein Kind aus der Einrichtung abholen? Darf das Kind an die Lebensgefährtin des Vaters herausgegeben werden? Diese und viele andere Fragen tauchen in der täglichen Arbeit von Erzieher*innen in Kindertageseinrichtungen immer wieder auf.
Deshalb bieten wir Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen eine Schulung zum Thema Sorgerecht an. Die gesetzlichen Regelungen werden kurz dargelegt und anhand von Beispielen vertieft. Teilnehmende habe die Möglichkeit, sich miteinander auszutauschen und ihre eigenen Fragen aus ihrem Arbeitsalltag einzubringen.
Mal etwas neues ausprobieren? Wir laden ein zum digitalen Brunch mit einem kleinen Frühstückspaket für U40. Gemeinsam tauschen wir uns über Erfahrungen, Nöte und Probleme in Zeiten von Präsenz-, Wechsel-, Fernunterricht, GEW-Mitgliedschaft aber auch sonstige Themen aus. Warum nur U40? Wir wollen uns zunächst den Problemen U40 zuwenden und sind bereits an der Arbeit für Ü40.
In der letzten Woche wurde die Landesregierung von Sachsen-Anhalt durch einen Landtagsbeschluss (DS 7/7418) aufgefordert, ein Verfahren zur Ermittlung der Lernstandsdefizite an den Schulen zu entwickeln und diese so schnell wie möglich abzubauen. Die GEW Sachsen-Anhalt plädiert stattdessen aus pädagogischer Sicht und zum Schutz der Kolleg*innen für langfristig angelegte Konzepte. Gerade in den unsicheren Zeiten steigender Inzidenzwerte sollten Schnellschüsse und Aktionismus vermieden werden.
Die Nachrichten zur dringenden Lernstandserhebung und gleichzeitigen Aussetzung der Präsenzpflicht für alle Schüler*innen erreichte die Schulen Anfang dieser Woche fast gleichzeitig. Das ohnehin stark ausgedünnte Personal wird damit vor weitere Herausforderungen gestellt, die erneut Unruhe und Unverständnis in die Schulen bringen. Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt, erklärte dazu heute in Magdeburg: „Seit genau einem Jahr weiß die Politik, dass Schule nur noch im Ausnahmezustand funktioniert und die Lehrkräfte zwischen Präsenz- und Distanzunterricht, Gesundheitsschutz und Lehrverantwortung aufgerieben werden. Jetzt sollen die Schulleitungen innerhalb einer knappen Woche die Lerndefizite feststellen und Lösungsvorschläge ausarbeiten. Wir haben große Bedenken, dass hier ein Schnellschuss dem nächsten folgt und sich die Bildungsungerechtigkeiten weiter verschärfen.“