Die GEW Sachsen-Anhalt sieht die von Sozialministerin Grimm-Benne angekündigte vollständige Öffnung der Kindertageseinrichtungen und Horte zum 2. Juni 2020 mit Sorge. Unter den vorgesehenen Hygieneauflagen wird das vorhandene Personal für den Regelbetrieb keinesfalls ausreichen. Unstrittig ist, dass der Gesundheitsschutz der Beschäftigten und Kinder weiterhin im Vordergrund stehen muss.
Schutz der Gesundheit muss Priorität haben! Sorgfalt geht vor Schnelligkeit!
Der angekündigte Übergang von der Notbetreuung in Kindertageseinrichtungen und Horten Sachsen-Anhalts zu einer schrittweisen Öffnung in den Regelbetrieb muss mit Sorgfalt und Umsicht erfolgen. Die GEW Sachsen-Anhalt erkennt die wachsenden sozialen und familiären Probleme als Folge der seit Wochen andauernden Kontaktbeschränkungen. Die Ansprüche und Erwartungen an eine weitere Öffnung der Tageseinrichtungen und Horte sind nachvollziehbar, können aber nicht alleiniger Maßstab für Entscheidungen sein.
Die GEW Sachsen-Anhalt sieht die Kindertagesstätten und Horte auf die heute vom Sozialministerium ins Spiel gebrachte weitere Öffnung nicht genügend vorbereitet. Der Gesundheitsschutz der Kinder und des Personals muss oberste Priorität haben. Sinnvoll hierfür wäre ein landeseinheitlicher Hygieneplan für die Erarbeitung angepasster Schutz- und Betreuungskonzepte. Diese müssten durch die Einrichtungsträger mit einem angemessenen zeitlichen Vorlauf und in enger Zusammenarbeit mit den betrieblichen Interessenvertretungen, der Elternschaft und den zuständigen Jugend- und Gesundheitsämtern entwickelt werden.
Überleitung in die Entgeltordnung für den Sozial- und Erziehungsdienst des Tarifvertrages der Länder (TVL) / Einsatz vom PM in den Pfingstferien
In Anbetracht der aktuellen Situation ergeben sich offensichtlich einige Verzögerungen bei der Umsetzung des Tarifabschlusses für die Beschäftigten der Länder. Die im September 2019 redaktionell bearbeiteten Regelungen zur Überleitung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst in die neue Entgeltordnung (S-Tabelle) wurde bisher noch nicht umgesetzt.Auf Nachfrage hat das Ministerium der Finanzen kürzlich dazu wie folgt Stellung genommen:
Während der Corona-Pandemie werden die Herausforderungen Sozialer Arbeit mit Familien sowie Kindern und Jugendlichen öffentlich kaum wahrgenommen. Dabei sah die GEW Sachsen-Anhalt dort schon vor den Einschränkungen besonders schwierige Rahmenbedingungen, die sich mit Beginn der Kontakt- und Abstandsregelungen massiv verschärft haben. Politik und Arbeitgeber sind gehalten, diese wichtige Arbeit in ihren Fokus zu rücken, anzuerkennen und für die Zukunft auszubauen, damit der Krankheitswelle keine gesellschaftliche Katastrophe folgt.