GEW überreicht Gesetzesentwurf an Landtagsfraktionen
Im nächsten Schuljahr droht ein weiterer großer Einbruch bei der Unterrichtsversorgung in Sachsen-Anhalt. Die Landesregierung versucht mit einigen Maßnahmen, Lehrer*innen zu gewinnen bzw. diese im Land zu halten. Leider reichen diese Maßnahmen nicht aus. Vor allem bei der Aus- und Fortbildung bzw. Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen sieht die Bildungsgewerkschaft GEW Defizite.
Die GEW Sachsen-Anhalt möchte einen wichtigen Schritt initiieren, um Lehrkräfte an das Bundesland zu binden. Deshalb übergab sie am Dienstag, dem 25. Juni 2019 einen Gesetzentwurf zur Besoldung der Grundschullehrkräfte in gleicher Höhe wie die Lehrer*innen der anderen Schulformen an Landtagsfraktionen. Dazu erklärte Ingo Doßmann vom Leitungsteam des GEW-Vorstandsbereiches Allgemeinbildende Schulen: „Die Anforderungen an Grundschullehrkräfte steigen von Jahr zu Jahr, parallel wächst der Konkurrenzdruck unter den Bundesländern um die wenigen Absolventen dieses Lehramtes. Ohne eine Anpassung der Bezahlung wird aus dem gegenwärtigen Tal der Tränen eine endlose Reise durch die Wüste werden.“ Immer mehr Bundesländer würden Grundschul-Lehrkräfte bereits mit einer besseren Bezahlung locken.
Reform des Vorbereitungsdienstes für Lehrkräfte – Ministerium bricht Versprechen und verärgert angehende Lehrer*innen
Mit der Veränderung der „Verordnung über den Vorbereitungsdienst und die Laufbahnprüfung für ein Lehramt in Sachsen-Anhalt“ setzte das Bildungsministerium Sachsen-Anhalts 2017 – gegen den Protest von Gewerkschaften und Verbänden – weitreichende Kürzungen bei der Betreuung von angehenden Lehrkräften im Vorbereitungsdienst durch. Damals beschwichtigte Minister Tullner, er werde das neue System erproben lassen und nach einem Jahr überprüfen.
Hinweise zur Umsetzung der Regelungen zur Qualifizierung von Seiteneinsteigenden im berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst einschließlich der vorangestellten achtmonatigen Qualifizierung in den Bildungswissenschaften
An die Interessentinnen und Interessenten am berufsbegleitenden Erwerb eines Lehramtsabschlusses
Mit den nachfolgenden Hinweisen erhalten Sie Informationen über die Qualifizierung im berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst, der für einen Lehramtserwerb zu absolvieren ist.
Die Landesregierung plant offensichtlich eine Arbeitszeiterhöhung für Lehrkräfte durch die Hintertür. In einem Entwurf zur Änderung der Arbeitszeitverordnung ist vorgesehen, die Altersermäßigungen massiv zu kürzen und die Anrechnungsstunden für acht bzw. 16 Stunden Unterricht in der gymnasialen Oberstufe vollständig zu streichen.
Am 6. Juni wurde zwischen den Regierungen von Bund und Ländern die Verwaltungsvereinbarung über den Zukunftsvertrag „Studium und Lehre sichern“ geschlossen. Damit stehen demnächst auch den Hochschulen in Sachsen-Anhalt unbefristet zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung. Die GEW hat sich am gleichen Tag mit einem Schreiben an die Hochschulleitungen in Sachsen-Anhalt gewandt, um ihre Verantwortung für den dringend gebotenen Ausbau dauerhafter Beschäftigungsverhältnisse zu betonen.