Nach den vom Bildungsminister verkündeten Zahlen zur Situation an den Schulen ist klar, dass sich die Unterrichtsversorgung in Sachsen-Anhalt weiter im freien Fall befindet. Nach Einschätzung der GEW ist die vorgelegte Bilanz ein Armutszeugnis für das Bildungsministerium und die gesamte Landesregierung. Die GEW sieht noch viel Potential, um weitere massive Verschlechterungen für das aktuelle und zukünftige Schuljahre abzuwenden.
Am 15. November ist die Einspruchsfrist gegen das Volksbegehren abgelaufen. Offiziell gab es keine Einwände, deshalb kann die Unterschriftensammlung am 8. Januar 2020 wie geplant starten. Das Bündnis "Den Mangel beenden - Unseren Kindern Zukunft geben!" muss dann innerhalb eines halben Jahres etwa 170.000 Unterschriften bei den Wahlberechtigten in Sachsen-Anhalt sammeln. Die GEW Sachsen-Anhalt wird dieses Ziel weiterhin nach Kräften unterstützen.
Ende Oktober hat die Regierung von Sachsen-Anhalt gravierende Änderungen bei der Arbeitszeit der Lehrkräfte beschlossen. Mit den Flexibilisierungen bei den Arbeitszeitregelungen lädt die Regierung die jahrelangen Versäumnisse einseitig auf den Schultern der Lehrkräfte und Schulen ab. Obwohl die Rentenerhöhung auf das 67. Lebensjahr erst 2032 in Gänze vollzogen sein wird, will das Land die Altersermäßigungen für 60- und 61jährige Lehrkräfte bereits jetzt komplett streichen. Das zeigt, dass Bildungs- und Finanzministerium jedes Augenmaß für die Gesundheit und Pflege des ihnen unterstellten Personals verloren haben.
Am 25. Oktober hat Marlis Tepe im Rahmen ihrer Tour durch die Bildungseinrichtungen der Republik die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) besucht. Nach einem Rundgang über den Steintor-Campus und einer Diskussion mit Studierenden traf sie mit dem Rektor der MLU, Prof. Dr. Christian Tietje, zu einem persönlichen Gespräch zusammen. Dabei betonte sie den hohen Wert der Lehrkräfte-Ausbildung für die gesamte Gesellschaft und warb eindringlich für mehr unbefristete Beschäftigungsverhältnisse an den Hochschulen.
Vor 25 Jahren wurde der 5. Oktober zum internationalen Tag der Lehrerin und des Lehrers ausgerufen. Aus diesem Anlass erinnert die GEW Sachsen-Anhalt einmal mehr an das enorme Engagement der vielen tausend Lehrkräfte, die die Kinder und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt auf das Leben und die Zukunft vorbereiten. Zugleich sollte dieser Tag auch die Verantwortlichen in der Politik daran erinnern, dass Bildung die zentrale Ressource für die Zukunft darstellt und unter allen Umständen ausfinanziert sein muss.