Die GEW hat am 3. Juni 2020 eine bundesweite Studie zum Stand der Digitalisierung in den Schulen vorgestellt. Im Rahmen einer Sonderauswertung liegen auch Detailergebnisse für Sachsen-Anhalt vor, die teils erheblich von den bundesweiten Werten abweichen. Demnach fehlen vielfach dienstliche Endgeräte, ausreichende Informationen zum Digitalpakt und adäquate Fortbildungen; zudem ist die Arbeitsbelastung bei vielen Lehrkräften deutlich gestiegen.
Aufgrund der zahlreichen Unklarheiten im Zusammenhang mit den beginnenden Schulöffnungen hat sich die GEW Sachsen-Anhalt mit einem Offenen Brief an Bildungsminister Marco Tullner gewandt. Darin sind viele Punkte benannt, die vom Ministerium und Landesschulamt verbindlich geklärt werden sollten. Dies betrifft etwa den Schutz von Risikogruppen, die Einhaltung des Infektionsschutzes und die Beteiligung der Beschäftigtenvertretungen. Auch Änderungen bei der Versetzungsordnung und dem Leistungsbewertungserlass werden angemahnt, dies würde Schüler*innen, Eltern und Schulen viel Druck in den verbleibenden Unterrichtswochen nehmen.
Er kann gern weiter verbreitet werden. Meinungen und Hinweise dazu nehmen wir gern unter info@gew-sachsenanhalt.net entgegen.
Inzwischen gab es ein Treffen zwischen der GEW und dem Bildungsministerium, in dem einige Punkte aus dem Offenen Brief erörtert wurden. Eine Zusammenfassung dieses Gesprächs findet sich hier: Gespräch nach Offenem Brief zw. GEW und MB
Um aktuell nicht den Überblick zu verlieren, stellen wir hier noch einmal die für GEW-Mitglieder derzeit gültigen Verordnungen und Erlasse zur Verfügung:
Während der Corona-Pandemie werden die Herausforderungen Sozialer Arbeit mit Familien sowie Kindern und Jugendlichen öffentlich kaum wahrgenommen. Dabei sah die GEW Sachsen-Anhalt dort schon vor den Einschränkungen besonders schwierige Rahmenbedingungen, die sich mit Beginn der Kontakt- und Abstandsregelungen massiv verschärft haben. Politik und Arbeitgeber sind gehalten, diese wichtige Arbeit in ihren Fokus zu rücken, anzuerkennen und für die Zukunft auszubauen, damit der Krankheitswelle keine gesellschaftliche Katastrophe folgt.
Nach den Festlegungen des Bildungsministeriums Sachsen-Anhalt drohen an den Schulen ein neuerliches Chaos und erhebliche Gefährdungen. Aus Sicht der GEW Sachsen-Anhalt sind die jetzigen Planungen überstürzt und wenig durchdacht. Die Verantwortung für die Gestaltung des Schulalltags, aber auch für das weitere Vorgehen und alle Verhandlungen mit den Schulträgern wird den einzelnen Schulleitungen aufgebürdet und scheint wenig mit diesen abgesprochen zu sein.